Die zweisprachige Dokumentation stellt das mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2025 geehrte Projekt „Landesgartenschau Höxter“ vor und präsentiert die ausgezeichneten Arbeiten in den Kategorien „Pflanzenverwendung“, „Öffentlicher Raum“, „Konzepte für Natur und Stadt“, „Infrastruktur und Mobilität“, „Bauen im Bestand“, „Klimaschutz/Klimaanpassung“, „Reifeprüfung“, „Spiel, Sport, Bewegung“ und „Wohnumfeld“.

In seinem Vorwort würdigt bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen die Leistungen der Profession. „Unsere Expertise in Kombination mit unserer Vorstellungskraft und Entwurfsfähigkeit ist elementar und von großer Bedeutung.“ Die Frage, wie die Menschen in Zukunft leben können, hängt maßgeblich von der Gestaltung der gebauten Umwelt ab. Konzepte für Städte, ländliche Räume, Mobilitäts-Infrastrukturen, Parks und Gärten, Plätze sowie für Wohn- und Arbeitsumfelder tragen wesentlich dazu bei, nachhaltige Lebensweisen zu ermöglichen. Auch grün-blaue und vielfältige Infrastrukturen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, ein Leben im besseren Einklang mit der Umwelt zu fördern. „Die planenden Berufe sind gefordert, eine Vorreiterrolle für ein klimagerechtes und klimaangepasstes Erschaffen und Bewahren von resilienten Lebensräumen einzunehmen. Neben den ökologischen Folgen werden die sozialen Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher. Klimagerechtigkeit wird so auch in unseren gemäßigten Breiten zur zwingenden Aufgabe,“ fasst Prof. Lenzen zusammen.

Urbane Räume sind auch Gegenstand des Essays der Kunstvermittlerin Ursula Seeger. Sie assoziiert damit mehr als Beton und Verkehr – für sie sind sie Lebensraum für Nachtigallen, Rückzugsort für Artenvielfalt und Bühne für neue Formen des Zusammenlebens von Mensch und Natur. Historische Sümpfe, renaturierte Abbaugebiete und Projekte wie die „Floating University“ verdeutlichten die enge Verflechtung von Stadtraum und Ökologie. Der Blick auf solche Gegenlandschaften eröffnet neue Perspektiven für nachhaltige Lebensweisen. Städte können so zu Orten werden, an denen Natur und Kultur gemeinsam Zukunft gestalten. Am Ende ihrer Betrachtung zitiert sie die US-amerikanische Autorin und Botanik-Professorin Robin Wall Kimmerer mit dem Satz: „Wenn wir in der Natur lauschen, hören wir Gespräche in einer Sprache, die nicht unsere ist.“ Daran anknüpfend appelliert sie: „Eine notwendige Aufgabe für uns alle könnte daher sein, sich darin zu üben, wo auch immer wir uns aufhalten, den Gesprächen in Sprachen zu lauschen, die nicht unsere sind, um die eigene Wahrnehmung und Sprache zu erweitern. Durch andere Sprech- und Erzählweisen können wir uns öffnen für nichtmenschliche Lebewesen, ihre Bedürfnisse und unsere Interaktionen mit ihnen.“

Das mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2025 ausgezeichnete Projekt „Landesgartenschau Höxter 2023“, Entwurfsverfasser Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin, zeigt exemplarisch, wie es mit den Mitteln der Landschaftsarchitektur gelingen kann, stadtprägende Freiraumelemente – in Höxter die historischen Wallanlagen, die Weserpromenade, die Gärten des Weltkulturerbes Kloster Corvey – umfassend aufzuwerten und durch neue Bausteine zu einem gesamtstädtischen Freiraumgerüst zu entwickeln. Im Juryurteil heißt es dazu: „Für jeden Ort wurde eine individuelle, selbstverständliche, unprätentiöse Lösung entwickelt, die präzise auf zu erwartende Nutzungsintensitäten eingeht und zugleich historische und ökologische Qualitäten atmosphärisch stimmig weiterentwickelt und zugleich handwerklich bis ins Detail werthaltig gestaltet: eine hohe Kunst in unserer reiz- und trendüberfluteten Welt.“

Redaktion: Gesa Loschwitz-Himmel

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2025
Dokumentation des Wettbewerbs
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla (Hg.)
deutsch/englisch, 84 Seiten

Die Broschüre kann hier kostenfrei bestellt werden.

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