Entwurfsverfasser Landschaftsarchitektur:
Jörg Michel
POLA Landschaftsarchitekten GmbH
Mitarbeiter:innen
Felix Bachmann (Projektleitung), Alena Baumann (stellv. Projektleitung), Olaf Staack (Planung), Madeline King (Planung), Thomas Büsch (Bauleitung), David Misselwitz (Planung), Igor Roitburd (Bauleitung)
Fachplaner:innen / Bauleitung
Mark Krieger (Pflanzplanung)
Ingrid Gock (Pflanzplanung, Bauleitung)
Studio C (Tragwerksplanung)
SBI Beratende Ingenieure für Bau-Verkehr-Vermessung GmbH
WTM ENGINEERS GMBH
Grundbauingenieure Steinfeld und Partner GbR
AB - Dr. A. Berg GmbH (Schadstoffsanierung)
am Bau beteiligte Firmen
Klaus Hildebrandt Garten- und Landschaftsbau GmbH
Wiese und Suhr Garten- und Landschaftsbau GmbH
Brauckmann & Damm GmbH & Co.
Ernst Piper GmbH & Co. KG
Boomkwekerij Ebben B.V.
Auftraggeber/Bauherr: BUKEA, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Bezirksamt Hamburg-Mitte
Bearbeitungszeitraum: 2015 - 2022
Planungs-/Baukosten: 11,5 Mio. Euro
Projekterläuterung:
Im Rahmen der Revitalisierung des Congress Center Hamburg (CCH) wurde die angrenzende Parkanlage „Planten un Blomen“ erweitert und samt ihres Umfeldes neugestaltet. Die Neugestaltungen und Erweiterungen verteilen sich dabei auf zahlreiche heterogene Parkrandbereiche rund um den Botanischen Garten. Den dazu im Jahr 2015 durchgeführten Wettbewerb gewann POLA mit seinem Entwurf, der in den Jahren bis 2022 umgesetzt wurde.
Unter anderem wurde die vierspurige vierspurige Marseiller Straße, an deren Stelle sich einstmals ein Teil der bepflanzten Wallanlagen befunden hatten, zwischen den Bereichen „Planten un Blomen“ und „Alter Botanischer Garten“ zurückgebaut und zugeschüttet, die dadurch neu gewonnene Grünfläche wieder in die Parkanlage eingegliedert. Die zwei Bereiche sind denkmalgeschützte Gartenkunstwerke, denen der POLA-Entwurf entsprechend mit sensibler Zurückhaltung begegnete. Jetzt befindet sich dort, wo der dunkle Betontrog der vierspurigen Marseiller Straße lag und die Parkanlage zerschnitten hat, eine Abfolge von hellen, einladenden Pflanzungen und Plätzen samt eines Parkbalkons mit Blick über den neugestalteten Dag-Hammarskjöld-Platz.
Bei der Neuordnung des angrenzenden Dag-Hammarskjöld-Platzes, als Bahnhofsvorplatz des ehemaligen Kaiserbahnhofs Dammtor und als wichtiger Baustein der Neugestaltung und Erweiterung Hamburgs wichtigster innerstädtischer Parkanlage, wurde unter anderem die bis zu sechs Meter hohe Stützwand gegenüber dem Bahnhof entfernt und so freie Sicht auf den Alten Botanischen Garten geschaffen. Auf Grund der aufwendig veränderten Platz- und Parktopografie im Sinne einer barrierefreien fußläufigen Erschließung der Parkanlage, konnte die störende, nicht barrierefreie Fußgängerbrücke, die einst den Höhenunterschied zwischen Bahnhofsentree und Wallanlagen überbrückte, rückgebaut werden. Wo einst die graue Betonspundwand ein physisch und visuell unüberwindbares Hindernis zwischen Bahnhof und Parkanlage bildetet, können heute die Besucher Hamburgs die Parkanlage direkt und barrierefrei über den Bahnhofsvorplatz erreichen. Der Weg führt dabei vom Bahnhofsportal entlang eines intensiv bepflanzten Schaufensters, mit inszenierten Einblicken in den Park, unmittelbar zum Botanischer Garten.
Der Dag-Hammarskjöld-Platz hat sich damit von einer unattraktiven Bahnhofsrückseite zum neuen „Vorzimmer“ von Planten un Blomen gewandelt. Die unterschiedlichen Parkerweiterungen fügen sich selbstverständlich und unprätentiös in die historische und denkmalgeschützte Parkanlage ein und begegnen der gestalterischen Vielfalt der beiden denkmalgeschützten Parkteile „… mit einer klugen und zurückhaltenden Bescheidenheit. Mit wenigen schlichten Gesten werden die Parkteile mit den Vorplätzen von Bahnhof und dem angrenzenden Congress Center gekonnt miteinander verbunden.“ (Auszug aus dem Preisgericht des Wettbewerbs 2015, 1. Preis)